Stoffe
Die Stoffe können auf zwei Arten aufgeteilt werden
1) im Bezug auf das Material
Es wurden alle, der uns auch heute bekannten, Materialien zur Stoffherstellung verwendet,
Wolle – schon seit jüngerer Steinzeit haben die Menschen Tierhaare zum Faden versponnen und dann mit den Fäden Gewebe herstellen können
Leinen – entsteht aus Fasern der Flachspflanze
Baumwolle – stammt ursprünglich aus Indien, als Importware konnte nicht allgemein verwendet werden, dadurch dass Baumwollfasern relativ kurz sind und sich schlecht verspinnen lassen wurde Baumwolle eher als eine Beimischung bei anderen Materialien verwendet Bekannt schon im antiken Griechenland, seit den Eroberungszügen vom Alexander
Seide – als Importware wurde nur den oberen Schichten vorenthalten, importierte Seide kannte man schon im antiken Griechenland, Byzantiner haben das Geheimnis der Seidenherstellung aus China gestohlen und selbst Seide hergestellt, seit dem XIV Jhd, wurde Seide auch in Italien hergestellt und das machte die etwas erschwinglicher
2) im Bezug auf die Webart - verschiedene Bindungsarten beim Weben
Leinwandbindung, Atlasbindung, Köperbindung, Fischgrat
Samt – am meisten aus Seide hergestellt – Seidensamt, beim Weben werden Schussfäden mit kleinen Schlaufen versehen, die nachher aufgeschnitten werden und die besondere Oberfläche von Samt ergeben
Damast – meistens Seidendamast, durch bestimmte Reihenfolge von Kett- und Schussfäden entstehen Muster, ähnlich wie beim Damaszieren von Eisen – Muster aus mehreren Lagen von Eisen und Stahl
Loden – gewebtes Wollgewebe, die nachher durch Walken zum Verfilzen gebracht wird
Brokat (aus ital. broccarre – sticken) – mit Gold oder Silber durchsticktes Seidenstoff
Für historische Kleidung sollen nur Stoffe aus Naturmaterialien wie Wolle, Leinen, Seide verwendet werden. Man soll bei der Auswahl der Stoffe Rücksicht auf darstellende Zeitepoche und dargestellte Person nehmen.
Farben und dessen Herstellung
Die Kleidung wurde mit verschiedenen Naturfarbmitteln gefärbt, (pflanzliche oder tierische Farbstoffe).
Je nach dem wie schwer der jeweilige Farbstoff zu beschaffen war, und wie teuer es war, waren verschiedene Farben den unterschiedlichen Bevölkerungsschichten zugänglich oder auch erlaubt.
Beliebte Farben im Mittelalter
Rot – in verschiedenen Tönen, je nach Herstellungsart
Purpurrot gewonnen aus den Purpurschnecken, die Substanzmenge pro Tier ist dabei so gering, dass zur Herstellung von einem Gramm reinen Purpurs ungefähr 8000 Schnecken erforderlich sind – war nur dem Hochadel und hohem Klerus vorenthalten
Scharlachrot – gewonnen aus den Kermes Schildläusen, bekannt schon seit der Hallstattzeit
Krapprot – für alle erschwinglich, gewonnen aus Färbekrapp
Blau
Indigoblau . sehr intensives leuchtendes blau, teuerstes blau, aus Indigostrauch
Waidblau – für alle erschwinglich aus Färbewaid
Gelb
Safrangelb leuchtendes gelb, Goldgelb, aus dem teueren Safran
Gelb aus einheimischem Färbewau - eher blasses gelb, für alle erschwinglich
Grün – wurde aus Mischung von Farbstoffen für Gelb und Blau erstellt,
Verschiedene Erdtöne
Schwarz – wurde erst zu Ende des XV Jhd. zur Modefarbe, vorher war es die Farbe des niederen Klerus und der Magistrate