Grundformen der Frauenkleidung


Frauenkleidung im Frühmittelalter

Ende des 5. bis zum Ende des 11. Jhd.

Einerseits machen sich noch immer Einflüsse der germanischen Völker bemerkbar, andererseits wird die Kleidung der Mode im Byzantium (Oströmisches Reich) nachempfunden.

Zur typischen Teilen der Kleidung einer Frau gehören:

Untergewand – einfaches Kleid mit geradem Schnitt, Länge meistens bis Wadenmitte, mit langen, schmalen Ärmeln, ohne Verschlüsse (Schlupfkleid), runder Halsausschnitt.

Kleid - in gleicher Form wie Unterkleid, etwas breiter, mit kürzerem Ärmel um die von Unterkleid sichtbar zu machen, oft wurden solche Kleider im Byzantium aus schweren mit Gold oder Silber bestickten Seidenstoffen gefertigt. In West- und Mitteleuropa wurden am Kleid Besatzstreifen (oft mit Stickereien verziert) am unteren Saum, aber auch am Halsausschnitt, Ärmeln oder Vorne mittig angenäht.

Mantel – ein Manteltuch, wie römische Paenula, das oft über dem Kopf gezogen wurde und vorne (im Gegenteil zum männlichen Umhang - Sagum) mit einer Fibel verschlossen war. Andere Möglichkeit bietet von z.B. Alamannen oder Langobarden zugeschriebener offener Mantel (diese Rekonstruktionsversuch entstand nach der Lage der Bügelfibel in den Gräbern und ist außer dem Mantel der Königing Arnegunde nicht mit anderen Funden belegt und deswegen immer noch umstritten), mit langen Ärmeln, der vorne ganz offen und nur mit Hilfe von Fibeln und Gürtel festgehalten wurde.

Frauenkleidung im Hochmittelalter

vom Ende des 11. bis zum Anfang (oder Mitte) des 14. Jhd. 

Zur typischen Teilen der Kleidung einer Frau gehören:

Unterkleid - in einer einfachen Form als Schlupfkleid, eventuell mit Geren aud den Seiten

Cotte - Untergewand, wird immer mehr figurbetont, oben enger und unten durch Einsetzen von Geren breiter. Die Cotte konnte entweder alleine oder mit einem Surcot getragen werden.

Surcot - Obergewand - die Ärmel haben im 12. Jhd. eine besondere Form, bis Ellenbogen schmal, weiter sehr breit bis zu Tütenärmel die oft sogar bis zum Boden rechten. Später werden die Ärmel schmal, sogar so schmal, dass unten Knöpfe zugefügt werden.

Mantel – typischer Mantel ist ein Kreismantel - Tasselmantel mit Tasselschnüren und Tasseln.

Frauenkleidung im Spätmittelalter

von der Mitte des 14. bis zum Ende des 15. Jhd.

Zur typischen Teilen der Kleidung einer Frau gehören:

Cotte - der Schnitt wird immer mehr der weiblichen Figur angepasst.Die Cotte wird vorne duchgehend mit Schnürung oder einer Knopfreihe versehen.

Surcot - bei dem ärmellosen Surcot werden Hals- und Ärmelöffnungen immer größer, bis zu den Höllenfenster, wo das Mittelteil des Surcot nur noch aus einem schmalen Stoffstück besteht.

Houppelande - Oberkleid mit einem breiten Unterteil und schmalen Oberteil, oft mit Schleppe, Ärmel der Houppelande haben oft eine besondere (sehr stoffreiche) Form z.B. Beutelärmel.

Die Kleiderformen sind sehr figurbetont und es kommt erstmals auch die Dekollete zur Geltung.